Ryu Murakami – Piercing

Endlich Ryu Murakami! Wollte ich schon so lange lesen, aber man kommt ja immer zu nichts. »Piercing« stand gefühlte Ewigkeiten in meinem Bücherregal, einige andere seiner Romane sind auf meiner Leseliste vorgemerkt. Der Autor und seine Geschichten interessieren mich, ganz offensichtlich.

»Piercing« kommt dazu noch mit dem Sicherheitsbackup, im Liebeskind Verlag erschienen zu sein, was, egal ob es im Einzelfall meinen Geschmack trifft oder nicht, in jedem Fall immer wertige Literatur bedeutet.

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Lisa McInerney – Glorreiche Ketzereien

Lisa McInerney hätte auch nur die Geschichte von Ryan erzählen können. Dem Jungen aus der Sozialbausiedlung in Cork, wobei die Sozialbausiedlung hier immerhin aus kleinen Reihenhäuschen besteht und keine einwohnerstarke Plattenbausiedlung à la Berlin-Gropiusstadt ist. Und ein Klavier hatte dort, bis der Vater es verkaufte, auch Platz. Das hätte es in der Gropiusstadt auch nicht gegeben. Aber dennoch, es sind bescheidene Verhältnisse. Zudem die Mutter verstorben, der Vater ein Trinker, 5 jüngere Geschwister.

Ryan ist 15, als der Roman beginnt, gerade mit seiner ersten großen Liebe Karine auf dem Weg zum ersten gemeinsamen Koitus. Dann ist er 16, sein Vater schlägt ihn, er dealt, wird mit Koks erwischt. Ryan wird 17, 18, 19, er wird Knacki, Dealer, DJ und Player. Und ist eigentlich am Ende doch nur der nette Junge, der schon mit 21 alles hätte anders machen können.

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Verlagsschau im August 20.18

Jeden Monat erscheinen reihenweise interessante Bücher. Für die Verlagsschau sichte ich grob die Novitäten und stelle eine Auswahl an Titeln zusammen, die mir beim Durchblättern der Verlagsprogramme aufgefallen sind und vielversprechend erscheinen. Und ich erzähle kurz, warum.

Und wie immer im August nehmen die Neuheiten, die mich interessieren, überhand und die Liste mit meinen vorgemerkten Titel explodiert samt der Uhr an der Wand, die mir sagt, dass Zeit berechenbar ist und ich mehr lesen will als der Tag Stunden hat. Ich musste für mich dieses Mal folglich extrem aussieben, seid also gewiss, dass der August noch viel viel mehr spannende Novitäten bereithält, aber die, die mich wirklich brennend interessieren, das sind diese hier:

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James Sallis – Driver

Es beginnt in einem Motel am nördlichen Stadtrand von Phoenix. Ein missglückter Raubüberfall auf einen Laden, der Fahrer des Fluchtwagens sitzt verletzt am Boden. Eine Frau ist tot, ebenso zwei weitere Männer. Schauen wir uns den Fahrer genauer an. Um den geht es hier, um Driver, mehr Name ist nicht nötig.

»Driver« ist ein Roman, ein Krimi, ein Thriller, ein Noir des amerikanischen Autors James Sallis aus dem Jahre 2005, ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis in der Kategorie International 2008. James Sallis ist soetwas wie der finstere Poet unter den Kriminalschriftstellern. Er hat Sätze in seinen Romanen, die so wunderschön sind, dass man sie behutsam auf die Hand nehmen und bei Licht betrachten möchte. Und er erzählt seine Geschichten ganz klar und nüchtern, ganz tief und ruhig, ganz hart und unerbittlich.

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Pete Dexter – God’s Pocket

Gute Geschichten beginnen oft mit einer Legende. Diese hier hat eine im Buchtitel. In der Stadt Philadelphia existiert ein Viertel mit dem Namen »Devil’s Pocket«. Ein örtlicher Priester soll einmal gesagt haben, die Kinder in der Nachbarschaft seien so ungezogen, sie würden selbst dem Teufel eine Kette aus der Tasche stehlen.

Für seinen Debütroman aus dem Jahr 1983 nahm sich Autor Pete Dexter »Devil’s Pocket« zum Vorbild, machte daraus »God’s Pocket« und schrieb eine Geschichte über ein Arbeiterviertel in Philadelphia und seine Bewohner.

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