Verlagsschau im August 20.18

Jeden Monat erscheinen reihenweise interessante Bücher. Für die Verlagsschau sichte ich grob die Novitäten und stelle eine Auswahl an Titeln zusammen, die mir beim Durchblättern der Verlagsprogramme aufgefallen sind und vielversprechend erscheinen. Und ich erzähle kurz, warum.

Und wie immer im August nehmen die Neuheiten, die mich interessieren, überhand und die Liste mit meinen vorgemerkten Titel explodiert samt der Uhr an der Wand, die mir sagt, dass Zeit berechenbar ist und ich mehr lesen will als der Tag Stunden hat. Ich musste für mich dieses Mal folglich extrem aussieben, seid also gewiss, dass der August noch viel viel mehr spannende Novitäten bereithält, aber die, die mich wirklich brennend interessieren, das sind diese hier:




© Diogenes Verlag

Mick Herron – Slow Horses

Klappentext: Slough House, das ist der Ort, an den Agenten des Geheimdiensts MI5 in London verdammt werden, deren Karrieren frühzeitig gescheitert sind. Vielleicht haben diese ›Slow Horses‹ einen Auftrag komplett vermasselt, kamen einem ehrgeizigen Kollegen ins Gehege, oder sie hingen einfach zu sehr an der Flasche, was in diesem Gewerbe nicht unüblich ist. Außer dass sie Einzelgänger sind, haben sie noch eins gemeinsam: Sie alle wollen wieder zurück in den aktiven Dienst in Regent’s Park, und dafür würden sie absolut alles tun: sogar mit den anderen ›Slow Horses‹ zusammenzuarbeiten. Ein hervorragend gebauter, kluger Thriller, in dem Suspense, faszinierende Figuren, eine komplexe Erzählstruktur und Pointensicherheit mühelos zusammengehen.

erscheint am 29.08.2018 bei Diogenes | EUR 24,00

Mein Kommentar: Mich dürstet schon lange nach einem schönen Lektürestück, das mal wieder in London angesiedelt ist. Außerdem stehe ich noch unter dem Einfluss der von mir in diesem Frühjahr gesehenen (und irgendwie auch sehr gefeierten) TV-Serien »Berlin Station« und »The Americans«, beides ihres Zeichens Spionage-Thriller/Dramen. Und das hier könnte dem ganzen Thema ja durchaus noch etwas Würze verleihen, ist der Blickwinkel vom Abstellgleis aus doch eine Möglichkeit, Mister-Bond-Klischees zu umgehen. Außerdem heißt es im Klappentext »klug« und »komplexe Erzählstruktur« und »Pointensicherheit«, weil das mit den Pointen ist ja so eine Sache. Ich bin gespannt wie eine Drahtschlinge!

 

 

© Polar Verlag

Leonard Pitts Jr. – Grant Park

Klappentext: »Grant Park«, der dritte Roman des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Miami-Herald-Kolumnisten Leonard Pitts Jr. spielt an zwei der eindrucksvollsten Schauplätze amerikanischer Geschichte: am Tag von Obamas Wahl zum Präsidenten im Herbst 2008 und beim Streik in Memphis, der 1968 zur Ermordung von Martin Luther King führte.

In Malcolm Toussaint, dem gefeierten Kolumnisten der Chicago Post, verbinden sich die beiden Ereignisse. Mit 60 Jahren ist er vollkommen desillusioniert. Seine Frau ist gestorben. Ein Leser hat ihn mit dem N-Wort beschimpft. Ein weiterer schwarzer Teenager wurde von der Polizei erschossen. Es ist Wahltag. Barack Obama kann womöglich die Präsidentschaft gewinnen. Überwältigt von Verzweiflung schleust Toussaint eine Kolumne auf der Titelseite seiner Zeitung an der Chefredaktion vorbei, die mehr Provokation als Kommentar ist. Er schreibt, dass er »müde vom Bullshit der Weißen ist. Genug ist genug ist genug«, was zu seiner Entlassung führt. Am gleichen Tag wird er von weißen Rassisten entführt. An einen Stuhl in einem verlassenen Lagerhaus in Chicago gekettet, hört er die Jubelrufe aus dem Grant Park, wo die Menge auf Obamas Siegesrede wartet, während seine Entführer, die White Resistance Army, planen, das Ereignis zu bombardieren. Martin Luther Kings Tod wird verbunden mit der Wahl Barack Obamas zum Präsidenten. Soll man man sich lieber widersetzen oder auf den langsamen Wandel von Hass und Verzweiflung bauen?

erscheint am 01.08.2018 bei Polar | EUR 22,00

Mein Kommentar: Der dritte Roman des Autors, aber der erste in deutscher Übersetzung, wenn mich meine bebrillten Rechercheaugen nicht getäuscht haben und damit die Möglichkeit, den 2004er Pulitzer-Preisträger in der Kategorie »Kommentar« kennenzulernen. Aber auch ohne dieses Prädikat, diese Auszeichnung, Ehrung, würde mich der Roman interessieren. Mit einem Journalisten aus der politischen Sparte, der aktuell auch in einem Vorort von Washington, D.C. lebt, dürfte die politische Wucht in diesem Stück vielen anderen an Brisanz und vielleicht auch Direktheit überlegen sein, zumindest geht meine Erwartungshaltung in diese Richtung.

 

 

© Diogenes Verlag

Dennis Lehane – Der Abgrund in dir

Klappentext: Rachel Childs ist attraktiv, glücklich verheiratet und dank ihrer erfolgreichen Karriere als Fernsehjournalistin finanziell unabhängig. Als man sie nach dem verheerenden Erdbeben 2010 nach Haiti schickt, um live über die Verwüstungen und das Chaos zu berichten, wird Rachel von ihren eigenen Dämonen eingeholt und sie erleidet vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch. Das ist nicht nur das Ende ihrer Karriere, sondern das Ende ihres Lebens, wie sie es bisher kannte. Zermürbt von Panikattacken verlässt sie kaum noch das Haus, ihre Ehe zerbricht.

An diesem emotionalen Tiefpunkt angekommen, trifft sie Brian Delacroix wieder. Der smarte Unternehmer hat die junge Frau wie ein Satellit begleitet seit jenem Tag, an dem sie in seine Detektei kam und ihn bat, für sie nach ihrem Vater zu suchen. Damals konnte er ihr nicht helfen, doch heute fängt er sie auf, liebevoll und mit unendlicher Geduld holt er sie aus dem Schneckenhaus, in das sie sich verkrochen hatte. Für Rachel beginnt eine zweite Liebe und ein zweites Leben. Bis sie Brian eines Tages zufällig in der Stadt sieht, zu einer Zeit, zu der er tausende Kilometer weit weg auf einem anderen Kontinent sein sollte. Was ist Wahrheit, was ist Lüge in ihrem gemeinsamen Leben – wenn es dieses Leben überhaupt jemals gegeben hat? Rachels journalistische Instinkte sind geweckt, und sie deckt Seite um Seite eines Menschen auf, den sie zu kennen geglaubt hatte.

In seinem 13. Roman erfindet sich der Erfolgsautor Dennis Lehane vollkommen neu. Zum ersten Mal schreibt er aus der Perspektive einer Frau; es entstand ein psychologischer Spannungsroman, ein actionreicher Thriller und eine berührende Liebesgeschichte. Der Leser findet sich wieder in einem Spiegelkabinett, das in seiner psychologischen Raffinesse an den Weltbestseller ›Shutter Island‹ erinnert.

erscheint am 29.08.2018 bei Diogenes | EUR 25,00

Mein Kommentar: Hand aufs Herz und unter uns Klosterschwestern und -brüdern, der Klappentext von einem anderen Autor oder einer anderen Autorin und ich hätte abgewunken. Aber immerhin hat der Roman ja kein »Girl« im Titel. Und er ist von Dennis Lehane, der irgendwie alles kann. Warum also nicht auch diese Story hier, die in meinen Ohren zwar etwas abenteuerlich klingt und hart am Kitsch kratzt (Ja, ein bisschen Restskepsis ist durchaus noch vorhanden.), aber wie gesagt, Dennis Lehane ist ein Argument für sich und wenn er mir diese Geschichte verkaufen kann, dann vermutlich auch Sand in der Wüste.

 

 

© Pulp Master

Jim Nisbet – Welt ohne Skrupel

Klappentext: Klinger hat schon einiges durchgemacht und hängt am liebsten unter seinesgleichen in den lausigsten Kaschemmen San Franciscos ab. Mit Kaffee, Zigaretten und ein paar Drinks durch den Tag zu kommen und eine Bleibe für die Nacht zu finden sind sein Ansporn, sich als Kleinkrimineller seinen Pflichtanteil am Leben zu ergaunern. Doch als er einen Betrunkenen aufs Korn nimmt, der sich als wichtiger App-Entwickler entpuppt, schnallt Klinger, dass sich mit einem glimmenden Smartphone oder einem Börsengang weitaus mehr absahnen lässt als mit den kleinen Gaunereien der Nacht …

In Jim Nisbets Roman kämpft die Welt der altbewährten Form zwischenmenschlicher Kommunikation Rückzugsgefechte gegen eine Technologie der Kontrolle, die jede menschliche Regung registriert und analysiert.

erscheint vorauss. am 31.08.2018 bei Pulp Master | EUR 14,80

Mein Kommentar: Ich habe zwar noch zwei ungelesene Romane von Jim Nisbet im Regal – was schon mal das grundsätzliche Interesse an diesem Autor unterstreicht – aber das macht ja nichts. Das hier klingt schon mal (schon wieder) extrem gut und das braucht man immer. Bevor man wieder zur Diva wird, oder so. Andere essen da Erdnuss-Schokoriegel. Kann man vermutlich auch kombinieren. Guten Krimistoff und Erdnuss-Schokoriegel. So, Schluss damit.

 

 

© Ars Vivendi

George Pelecanos – Das dunkle Herz der Stadt

Klappentext: Washington, D. C.: Bartender und Gelegenheitsdetektiv Nick Stefanos ist ziemlich am Ende und lebt eigentlich nur noch für den nächsten Drink. Als er eines Abends auf einer Parkbank am Anacostia River heillos betrunken Ohrenzeuge des Mordes an dem Teenager Calvin Jeter wird, reißt er sich zusammen, denn die Metropolitan Police scheint der Fall nicht besonders zu interessieren, sie hält den Toten doch für ein typisches Opfer der Washingtoner Gang-Kriminalität. Aber Nick weiß, dass Gangs keine Schalldämpfer benutzen – gemeinsam mit Privatdetektiv Jack LaDuke versucht er die Killer zu fassen und findet sich bald in einem Sumpf aus Drogen und sexueller Ausbeutung wieder: Eine Reise in die Dunkelheit der menschlichen Seele und durch die schwärzesten Schatten der amerikanischen Hauptstadt beginnt.

erscheint am 28.08.2018 bei Ars Vivendi | EUR 20,00

Mein Kommentar: Der Roman, auf den ich mich im August vermutlich am meisten freue. Mit Abstand. Ich bin erst sehr spät auf George Pelecanos aufmerksam geworden. Reden wir es nicht schön, ich habe erst Anfang des Jahres meine ersten beiden Pelecanos gelesen, aber die waren so gut und schön und klug, hatten tolle Figuren, eine tolle Atmosphäre, das war wie gesucht und gefunden. Nun also Nachschub. Bei den deutschsprachig verfügbaren Ausgaben der Romane von George Pelecanos, die vornehmlich in Washington, D.C. spielen, ist ein wenig Gelassenheit nötig, da nicht alle Romane chronologisch so vorliegen, wie sich das der enthusiastische Leser meist wünscht, aber das ist nur ein wirklich kleines Übel angesichts der tolle Romane.

 

 

© Atrium Verlag

Chan Ho-Kei – Das Auge von Hongkong

Klappentext: Inspector Kwan ist der Sherlock Holmes von Hongkong. Chan Ho-kei erzählt das Leben dieses Masterminds anhand seiner spektakulärsten Fälle und entwirft damit ein faszinierendes Panorama vom Leben und Sterben in der erstaunlichsten Stadt der Welt.

Hongkong, heute: Inspector Kwan, der aus Respekt vor seiner Kombinationsgabe nur »Das Auge von Hongkong« genannt wird, liegt im Sterben. Kwan hat sein Leben lang Verbrecher gejagt und ist darüber nicht nur in Polizeikreisen zu einer Legende geworden. Da stürmt sein alter Schüler Sonny herein. Er bittet Kwan um Hilfe bei der Lösung eines bizarren Mords, der mit einer Harpune verübt wurde. Vom Sterbebett aus knackt Kwan ein vermeintlich unlösbares Rätsel – und löst damit den letzten der insgesamt sechs Fälle, die dieser außergewöhnliche Kriminalroman erzählt.

Die Geschichte der sechs Fälle des Inspector Kwan ist zugleich die Geschichte einer erstaunlichen Stadt, die einst von China an Großbritannien abgetreten wurde, um dann hundert Jahre später wieder an die Kommunisten zurückzufallen. Im Schatten der Weltgeschichte, die in Hongkong Volten schlug, lauerte stets auch das Verbrechen: Erpresser, Mörder, Räuber, die im Dunkeln agieren, sichtbar nur für einen genialen Polizisten mit gefürchteter Hellsicht: Inspector Kwan, das Auge von Hongkong.

erscheint am 31.08.2018 im Atrium Verlag | EUR 24,00

Mein Kommentar: Unbekanntes ist immer spannend und Hongkong und Kriminalliteratur gibt es nicht allzu oft zu entdecken, entsprechend klar war für mich, dass dieser Titel auf die Leseliste kommt. Bis auf das, was mir in öffentlich-rechtlich produzierten Dokus (Ich liebe ja Dokus. Mag noch wer Dokus? Sobald es um die Natur oder (welt-)wirtschaftliches geht, bin ich wissbegierig dabei. Bei des Diktators Schäferhunden und boulevardös-moderierter Zeitgeschichte bin ich allerdings raus.) so erzählt wird, weiß ich relativ wenig über das Leben in Hongkong und auch wenn ich von diesem Roman nicht erwarte, mir das komplette Panorama der chinesischen Gesellschaft darzubieten, hoffe ich auf einen spannenden Blickwinkel, auf eine neue Erzählstimme. Mal gucken, mal gucken.

 

 

© Pendragon Verlag

D.B. Blettenberg – Falken jagen

Klappentext: Eine Mordserie erschüttert Thailand. Die Opfer sind Deutsche, aber dann wird auch ein Mitarbeiter der griechischen Botschaft ermordet. Die Polizeiführung Bangkoks ist überfordert und steht unter enormen öffentlichem Druck. Farang soll inoffiziell in dem Fall ermitteln und den Täter ausschalten. Schnell erkennt er, dass der Mörder eine alte Schuld vergelten will, die weit in die deutsche Vergangenheit zurückreicht.

Mit »Falken jagen« erscheint von D. B. Blettenberg endlich ein neuer Roman um den Privatermittler Farang, bestens bekannt aus den Thrillern »Farang« und »Berlin Fidschitown«, die mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurden.

erscheint am 08.08.2018 bei Pendragon | EUR 18,00

Mein Kommentar: Gleich mehrere Dinge sprechen für »Falken jagen« von D.B. Blettenberg. Zum einen der Privatermittler, dann der Schauplatz Thailand und am Ende der Verlag selbst, bei dem man immer gut beraten ist. Die beiden Vorgänger »Farang« und »Berlin Fidschitown« kenne ich noch nicht, wohl aber liegt der erstere natürlich bereits hier. Wie das immer so ist.

 

 

© Rowohlt Verlag

Ryan Gattis – Safe

Klappentext: Ricky Mendoza, genannt Ghost, ist Panzerknacker, der beste von L.A. Früher war er Gangster, jetzt knackt er für die Polizei die Safes der Banden. Doch Ghost plant einen Coup. Er will Geld abzweigen, sehr viel Geld. Nicht aus Eigennutz – das hätte er vielleicht getan, bevor er in der Krebsklinik Rose kennenlernte. Rose ist lange tot, Ghost wurde geheilt. Doch nun ist der Tumor zurück. Ghost wird sterben. Bis dahin will er den Bösen nehmen und den Armen geben. Ein Dead Man Walking.

Rudy Reyes, genannt Glasses, ist die rechte Hand des Drogenkönigs. Er hat eine solide Verbrecherkarriere hinter sich, aber er hat auch Familie in Mexiko, wo die Kartelle ganze Dörfer abschlachten. Glasses fühlt sich mitschuldig, er will ein neues Leben beginnen. Mit der Polizei arbeitet er seit längerem zusammen; gerade hat er eine Liste mit den Gelddepots der Gangs geliefert. Vielleicht ist auch er ein Dead Man Walking.

Über Umwege gelangt Ghost an die Liste. Er zögert nur kurz und setzt sich dann mit dem durchgeknalltesten Verbrecher in Verbindung, den er kennt: Es ist sein eigener Stiefbruder. Mit ihm zusammen will er den Coup durchziehen. Doch der Mob ist ihnen bald auf den Fersen. Schließlich steht Ghost dem Drogenkönig gegenüber. Alle wissen: Sterben muss Ghost so oder so. Und das gibt ihm die Macht, Bedingungen zu stellen.

Ryan Gattis‘ Romane verzweifeln am Bösen und glauben an das Gute. Das verleiht ihnen ihre elementare Wucht.

erscheint am 21.08.2018 bei Rowohlt | EUR 20,00

Mein Kommentar: Was für ein Klappentext! Nach »In den Straßen die Wut«, einem Thriller über die Unruhen in Los Angeles 1992, gibt es jetzt Nachschlag von Ryan Gattis. Ich bin schon extrem gespannt darauf, weil ich, obwohl ich »In den Straßen die Wut« auch großartig fand, mich nicht ganz so bedingungslos dem positiven Echo anschließen konnte und wollte, das der Roman erhalten hatte und nun neugierig bin, wie sich »Safe« darstellt. Für diese Heist-Novels, also Romane, die Raubüberfälle bzw. die Planung eines Coups samt Durchführung und Folgen zum Inhalt haben, kann ich mich sowieso immer wärmstens erwärmen, aber dann noch die Robin-Hood-Nummer einzubauen, das kann ja gut und gerne auch mal etwas pathetisch werden. Ich bin wirklich gespannt, was der Autor daraus gemacht hat.

 

 

© Liebeskind Verlag

Daniel Woodrell – Zum Leben verdammt

Klappentext: 1861, im Grenzland zwischen Missouri und Kansas. Der junge Jake Roedel hat sich einer Gruppe von Freischärlern angeschlossen, die aufseiten der Konföderierten kämpfen und im Land Angst und Schrecken verbreiten. Immer wieder planen sie Überfälle auf unionstreue Truppen und Sympathisanten. Weil Roedel deutschstämmig ist, begegnen ihm die anderen Rebellen mit Misstrauen, er aber erweist sich als gnadenloser Kämpfer und treuer Kamerad. Der Krieg jedoch zieht sich hin, und die Freischärler gebärden sich zunehmend wie gemeine Diebe, nicht wie Freiheitskämpfer. Roedel kommen Zweifel, ob er dem Weg, den seine Kameraden eingeschlagen haben, bis zum Ende folgen soll, und doch steckt er jeden Schicksalsschlag tapfer weg. Aber dann wird er zusammen mit dem ehemaligen Sklaven Holt in ein Abenteuer verwickelt, das seine schlimmsten Befürchtungen übersteigt. Die konföderierten Freischärler reiten mit mehreren Hundert Mann gegen eine unbewaffnete Stadt, um einen brutalen Vergeltungsschlag zu führen …

erscheint am 20.08.2018 bei Liebeskind | EUR 20,00

Mein Kommentar: Keine »richtige« Novität, aber eine Neuauflage samt Neuübersetzung (von dem großartigen und Krimilesern wohlbekannten Peter Torberg) und perfekt, um den etwas jüngeren Jahrgängen geneigter Leser auch diesen Roman von Daniel Woodrell zugänglich zu machen. Die Liebeskind-Woodrell-Sammlung wächst also und das ist Grund zur Freude! Auch thematisch sehr spannend, zu Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges angesiedelt, im Mittelpunkt gesetzlose Rebellen, das alles in der Art, wie Woodrell Geschichten erzählt, das muss ganz schön gut sein und wird sich sehr lohnen.

 

 

© Unionsverlag

Petra Ivanov – Alte Feinde

Klappentext: Im Haus des erschossenen Albert Gradwohl macht die Spurensicherung eine seltsame Entdeckung: Die abgefeuerte Patrone stammt aus einer Waffe des amerikanischen Bürgerkriegs, ein Original aus dem 19. Jahrhundert. Die Hinweise führen die Staatsanwältin Regina Flint in die USA.

Dort ermittelt bereits Bruno Cavalli in einem Cherokee-Reservat in den Smoky Mountains. Er soll einen Killer stellen, der seine Opfer mit vergifteten Pfeilen tötet. Doch schon seit Monaten hat Cavalli kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Auf der Suche nach ihm stößt Regina Flint auf mysteriöse Hinweise, die sie tief in die Vergangenheit führen. Erst als sich ihre Ermittlungen kreuzen, finden die beiden wieder zueinander.

erscheint am 27.08.2018 im Unionsverlag | EUR 26,00

Mein Kommentar: Noch einmal amerikanischer Bürgerkrieg, Ausgangspunkt ist aber Zürich. Schon lange wollte ich die Reihe um die Ermittler Flint und Cavalli lesen, der erste Band liegt, Achtung Stichwort, natürlich schon lange hier im Regal, und ich weiß, dass ich diesen Satz heute schon fast zu oft geschrieben habe. Jedenfalls ist dieser in der Summe achte Band der Reihe dann ein willkommener Anlass, sich der Autorin zu widmen.

 

 

Soweit also die Neuerscheinungen, die mich diesen Monat reizen. Zehn Titel füllen die Leseliste auf jeden Fall ordentlich auf. Und ein Blick in Richtung September und Oktober sagt mir, dass das erstmal so weiter geht, denn da warten auch einige tolle Neuheiten und hach, das ist irgendwie schön, da ist so vieles, auf das man sich freuen kann. Gut so.

 

8 Kommentare zu “Verlagsschau im August 20.18

  • 1. August 2018 at 21:22
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    Jetzt schaue ich hier total entspannt rein, weil ich denke, bei der August-Neuerscheinungsliste können unmöglich noch weitere interessante Bücher dazukommen … tja, kann nicht, gibts nicht, sagt man so schön! 😁
    1. Ich habe Nisbet übersehen. Unbedingt Must-Read! Der Krake auf meinen Kopf fand ich außerordentlich gut.
    2. Hongkong! Japan und China haben es mir momentan literarisch wirklich angetan. Das Auge von Hongkong habe ich glatt übersehen.
    Und dann klingt 3. Alte Feinde auch zu gut, um es überlesen zu können.

    Zumindest brauche ich mir um guten Lesestoff fürs restliche Jahr keine Sorgen zu machen. 😂

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    • 1. August 2018 at 21:46
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      Der August ist wirklich hart, ich traue mich gar nicht, bei dir vorbeizuschauen, irgendwas habe auch ich bestimmt übersehen. 😆 Und dann sind zwei, drei Titel eh noch in meinem Hinterkopf unterwegs, die ich jetzt hier gar nicht mehr mit in den Beitrag genommen habe. Eiwei, du hast völlig Recht, um ausreichend Lektüre braucht man sich nicht sorgen. Glück gehabt. 😄

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  • 2. August 2018 at 12:07
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    Ich war gerade bei Iris und denke mir, moment, die Titel hast doch gestern irgendwo auch schon flüchtig gesehen 😛
    Nur weniger und kompakter XD

    Lehane hab ich schon hier. Pflichtprogramm!

    Was mich hier noch neugierig macht: “Das Auge von Hong Kong” Asien lockt mich ja generell und dann noch die Kombi mit Sherlock 😀

    Kann man denn “Das dunkle Herz der Stadt” allein lesen oder gehört es zu einer Reihe. Ich selbst kenn den Autor (noch) nicht.

    Ryan Gattis – glaub “In den Straßen die Wut” hab ich hier auf dem SUB liegen *wühl* oder auch nicht, aber ich hatte es schon in der Hand. Muss ihn unbedingt mal lesen!

    Grüße :3

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    • 2. August 2018 at 12:20
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      Ja, diesen Monat haben Iris und ich viele gleiche Lesewünsche! 🙂

      Hm, “Das dunkle Herz der Stadt” gehört ansich zu einer Reihe, ich kann aber erst nach dem Lesen einschätzen, ob einem gefühlt etwas fehlt, oder nicht. Ich schätze aber, es funktioniert auch so. George Pelecanos hat auch nicht wenige Folgen von “The Wire” mitgeschrieben, allein das spricht schon dafür, einfach alles zu lesen, was ich von ihm in die Finger bekomme. 😀

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      • 3. August 2018 at 11:46
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        Vllt reicht es ja zum reinschnuppern in den Stil aus. Dann kann ich ja immer noch entscheiden, ob ich ihn weiterlese 🙂

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  • 15. August 2018 at 17:23
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    Ihr wollt mich alle arm machen. Ganz bestimmt. Das ist der Masterplan.
    Ich seh das. Aber ich werde vergnügt mit offenen Augen in mein Verderben rennen.
    … ach seufz.

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    • 15. August 2018 at 18:10
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      Der August hat es irgendwie jedes Jahr in sich! Ich muss das mal im Auge behalten. 😉

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