In seiner Gast-Kolumne »Kriminell Gelesenes« schreibt der Berliner Thriller-Autor Martin Krist regelmäßig zum Monatsende über seine aktuelle Lektüre. Auch am Ende dieses Monats zieht er Bilanz. Was war im März sein Lieblingsbuch – oder welches Buch hätte er lieber nicht gelesen?
London
Ken Bruen – London Boulevard
Wenn ein Kriminalroman mit der Entlassung des Protagonisten aus dem Gefängnis beginnt, dann gibt es da fast ausnahmslos auch diesen einen Typen, der vor der Haftanstalt wartet, um den frisch Entlassenen abzuholen. Wahlweise mit Kippen in der Jackentasche, Schnaps im Handschuhfach oder dem nächsten Coup im Kopf. Soll ja Spaß machen.
Und so beginnt auch »London Boulevard« mit der Entlassung von Mitchell, der wegen Körperverletzung drei Jahre abgesessen hat und nun mit den motivierenden Worten des Direktors »Sie kommen wieder.« in die Freiheit entlassen wird. Draußen wartet Norton, eine Art Kumpel, weit entfernt von der dicken Buddy-Nummer, die in anderen Kriminalromanen abläuft, aber eben doch der Mensch, der Mitch nach seiner Haftstrafe in Empfang nimmt. Schnaps hat er natürlich auch dabei. Und Kippen.
Ken Bruen – Füchsin
♫ »Angie, Angie, where will it lead us from here?
With no loving in our souls and no money in our coats
You can’t say we’re satisfied« ♫ *