Verlagsschau im Januar 20.19

Jeden Monat erscheinen reihenweise neue Bücher. Für die Verlagsschau sichte ich grob die Novitäten und stelle eine Auswahl an Titeln zusammen, die mir beim Durchblättern der Verlagsprogramme aufgefallen sind und die interessant, lohnend oder vielversprechend erscheinen. Und ich erzähle ganz kurz, warum.

Das neue Jahr fängt eigentlich echt gut an, auf meiner Leseliste gelandet sind einige interessante Titel, unter anderem aus Süd-Korea und Nigeria. Lasset uns das mal genauer anschauen.




© Tropen/Klett-Cotta

Jonathan Lethem – Der wilde Detektiv

Klappentext: Nach dem Wahlsieg von Donald Trump kündigt Phoebe Siegler ihren Job bei einem Radiosender, weil sie sich mit schuldig fühlt, dass es so weit gekommen ist. Als sie der Hilferuf ihrer Freundin Rosalyn erreicht, fliegt sie nach Kalifornien, um deren Tochter Arabella zu finden. Sie landet in einer Stadt am Rande der Wüste, zu deren merkwürdig zusammengewürfelten Bewohnern auch Charles Heist gehört, den sie den wilden Detektiv nennt. Ihre gemeinsame Suche führt die beiden in die gefährliche Gesellschaft der Stämme, die dort ohne Stromversorgung autonom leben. Während Phoebe und der wilde Detektiv mehr über das verschwundene Mädchen herausfinden, geraten sie in immer größere Lebensgefahr. All dies in einer Zeit, in der es wegen Donald Trump und des Todes von Leonard Cohen sowieso nicht viel zu feiern gibt.

erscheint am 31.01.2019 bei Tropen (Klett-Cotta) | EUR 22,00

Mein Kommentar: Habe ich schon mal etwas von Jonathan Lethem gelesen? Nein. Wollte ich eigentlich schon längst mal »Motherless Brooklyn« gelesen haben? Aber sicher. Werde ich mir also im neuen Jahr erstmal »Der wilde Detektiv« gönnen? Mit großer Wahrscheinlichkeit.

 

 

© Unionsverlag

Jeong Yu-Jeong – Der gute Sohn

Klappentext: Yu-jin ist der perfekte Schüler, der erfolgreiche Schwimmer, der gute Sohn. Doch eines Morgens ist alles anders. Er erwacht von einem metallischen Geruch. Seine Klamotten sind blutverschmiert, rote Fußspuren führen zu seinem Bett. Mit wachsendem Grauen folgt er ihnen ins Untergeschoss, wo er eine entsetzliche Entdeckung macht: Seine eigene Mutter liegt tot im Wohnzimmer, die Kehle sauber durchtrennt.

Seine Erinnerungen an den letzten Abend sind wie ausgelöscht. Im Wettlauf gegen die Zeit muss er die bruchstückhaften Bilder des gestrigen Abends zu einer Lösung zusammensetzen. Was ist geschehen? Und wieso scheinen alle Hinweise auf ihn selbst zu deuten?

erscheint am 28.01.2019 im Unionsverlag | EUR 19,00

Mein Kommentar: Ein Thriller aus Korea. Von Jeong Yu-Jeong erschien im Unionsverlag bereits 2016 »Sieben Jahre Nacht«, den ich bisher zu lesen versäumt habe. Also stattdessen erstmal diesen hier. Thematisch jetzt vielleicht nicht unbedingt mein bevorzugtes Terrain, Mutter-Sohn-Beziehung, so ein leicht vom Psychothrill angehauchter Plott laut Klappentext, aber trotzdem hätte ich mal Lust reinzulesen, insbesondere weil ich Anfang des Monats erst den koreanischen Thriller »Die Plotter« von Un-Su Kim gelesen habe und auch im März des neuen Jahres einen koreanischen Kriminalroman vorgemerkt habe. Interessant, da mal wieder etwas weiter weg von den üblichen Kriminalliteraturexportländern zu kommen.

 

 

© Unionsverlag

Helon Habila – Öl auf Wasser

Klappentext: In Port Harcourt im Nigerdelta regieren die internationalen Ölkonzerne, die vor der Küste Nigerias bohren. Als die Ehefrau eines hochrangigen Mitarbeiters entführt wird und eine Lösegeldforderung eintrifft, wittert der junge Journalist Rufus eine große Story. Gemeinsam mit dem gealterten Starreporter Zaq reist er ins Nigerdelta und betritt eine apokalyptische Welt, in der die kleinen Fischer als Spielball der Großen und Mächtigen ums Überleben kämpfen. Nur in einem kleinen Dorf scheint die Welt noch in Ordnung – doch die Ruhe trügt.

erscheint am 28.01.2019 im Unionsverlag | EUR 12,95

Mein Kommentar: Hier habe ich mich sehr gefreut, als ich die Taschenbuchausgabe im Programm vom Unionsverlag entdeckt habe. Der Roman erschien als Hardcover bereits 2012 im Wunderhorn Verlag und stand lange auf meiner Leseliste, so lange, dass ich nun das Taschenbuch meiner Metro-Sammlung vom Unionsverlag hinzufügen kann, die immer wieder mit ungewöhnlicher Kriminalliteratur aus oft weniger beachteten Ländern der Welt aufwarten und damit echt wertige und interessante Schätze ins Bücherregal bringen.

 

 

© Insel Verlag

Ellen Dunne – Schwarze Seele

Klappentext: Ein ertrunkener Ire wird aus dem Schwabinger Bach im Englischen Garten gefischt. Spuren gibt es keine, Motive dafür umso mehr. Keine gute Ausgangslage für Patsy Logan, deutsch-irische Kommissarin bei der Münchner Mordkommission. Mehr als je zuvor ist ihr Instinkt gefragt – doch ausgerechnet der scheint sie plötzlich im Stich zu lassen.

Patsy Logan ist im seelischen Tief: ihr Kinderwunsch will sich nicht erfüllen, die Hormonbehandlungen setzen ihr zu. Da kommt ihr der Fall um einen toten Iren gerade recht: Donal McFadden, ein Mann mit Charme und vielen Feinden, war in München, um seine Exfrau Fiona zurückzugewinnen, wenn nötig mit Gewalt. Doch ob er aus Versehen im Wasser gelandet ist oder jemand nachgeholfen hat, lässt sich nicht sagen. Gründe, ihn loszuwerden, hatten jedenfalls viele – Gelegenheit auch. Und Patsys Theorien führen eine nach der anderen in die Sackgasse. Erst ein zweiter Todesfall scheint einen entscheidenden Hinweis zu liefern. Ungünstig nur, dass Patsys Krise sich ausgerechnet jetzt wieder in den Vordergrund drängt …

erscheint am 14.01.2019 im Insel Verlag | EUR 10,95

Mein Kommentar: Es geht weiter mit Patsy Logan! Ellen Dunne legt mit »Schwarze Seele« den zweiten Band um ihre Kommissarin vor und ich war beim Auftakt »Harte Landung« ja ziemlich angetan von der Art, wie die Autorin Patsy Logan inszeniert hat. Ich mochte die Figur selbst einfach sehr, aber auch die Story rund um den Kriminalfall gefiel mir. Da bin ich also gespannt, was Ellen Dunne in diesem Roman anstellt, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht sicher bin, ob ich mit einer allzu präsenten Thematik rund um unerfüllte Kinderwünsche glücklich werden würde, aber vom Herumunken wird man auch nicht klüger, insofern einfach mal gucken und in jedem Fall freue ich mich sehr, dass diese Reihe eine Fortsetzung erfährt!

 

 

© Ullstein Verlag

James Ellroy – Blut auf dem Mond

Klappentext: Lloyd Hopkins, ein junger und hochmotivierter Sergeant vom Los Angeles Police Department, macht Jagd auf den »Dichter« – ein psychopathischer Serienkiller, der Frauen auf grausame Weise tötet, um ihre Unschuld und ihre Seele zu schützen. Als sich die Wege der beiden Männer kreuzen, beginnt ein wahrer Alptraum.

erscheint am 25.01.2019 im Ullstein Verlag | EUR 14,00

Mein Kommentar: Wie man am Beginn des Beitrags in der kleinen Cover-Galerie sehen kann, erscheinen im Januar gleich drei Titel von James Ellroy. Ullstein poliert aktuell die James-Ellroy-Backlist mit einer flotten Neuauflage auf, im letzten Jahr war hier beispielsweise schon das komplette erste L.A.-Quartett »betroffen« und nun ist die Lloyd-Hopkins-Reihe an der Reihe, die wie oben zu sehen die drei Bände »Blut auf dem Mond«, »In der Tiefe der Nacht« und »Hügel der Selbstmörder« umfasst. Ich kenne noch keinen der Romane um den Sergeant Lloyd Hopkins, der beim Los Angeles Police Department arbeitet und bin gespannt, sehr gespannt, und außerdem ist da ja wieder dieses Ding mit L.A., also ihr wisst, kein Weg daran vorbei und so.

 

 

So, das wäre es dann auch schon mit der ersten Verlagsschau für das neue Jahr. Da wir aktuell ja noch 2018 schreiben, morgen aber der Spaß sein alljährliches Ende hat, nutze ich die Gelegenheit, um euch für eure von mir wirklich sehr geschätzte Aufmerksamkeit zu danken (Danke!) und euch für das neue Jahr einen flockigen Start und viel Gutes von allem Nützlichen zu wünschen.

Ich gehe im Januar erstmal wie gewohnt in meine Winterurlaubspause und lasse mich dann später hier wieder blicken. Bis dahin, macht keine Faxen, treibt nicht zu viel Schabernack und lest Bücher, die euch beglücken! Ich verlasse mich da auf euch!

 

2 Kommentare zu “Verlagsschau im Januar 20.19

  • 30. Dezember 2018 at 19:25
    Permalink

    Von Lethem wird bei mir wohl auch „Der wilde Detektiv“ einziehen. „Motherless Brooklyn“ finde ich zwar auch sehr interessant (und die Leseprobe liest sich wirklich gut), aber inhaltlich spricht mich der Detektiv mehr an. Na, vielleicht werden es auch alle drei. Mal sehen.

    ÖL AUF WASSER klingt auch sehr interessant. Da bin ich echt gespannt auf deine Meinung!

    Wie immer: interessante und gute Auswahl! Eine schöne Winterpause dir, wir lesen uns dann nächstes Jahr :-). Guten Rutsch“

    Reply
    • 31. Dezember 2018 at 11:30
      Permalink

      Dankeschön! Dir auch einen entspannten Jahresstart, wir lesen uns nächstes Jahr! 🙂

      Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert