Der geneigte Krimileser eignet sich während seines Leserlebens eine Menge (Halb-)Wissen an. Welches Kaliber hat die höchste Durchschlagkraft, welche Schusswaffe neigt zu Ladehemmungen, wie war das mit den Schmauchspuren am Pulloverärmel, der Messung der Glaskörperflüssigkeit und was hat eine Made mit dem Todeszeitpunkt einer Leiche zu tun?
Alles unglaublich spannend, aber im Alltag sind diese Erkenntnisse für die meisten von uns, so hoffe ich, nur bedingt anwendbar. Auch für den Small Talk bei Familiengeburtstagen sind diese Themen selten ein Bringer. Wenn man nicht gerade einer Einladung bei den Sopranos folgt und selbst dort, njaaaa, ich glaube, das kommt nicht so gut.
Also machen wir etwas anderes. Ich habe beim Lesen oft nicht nur eine Reihe kriminell veranlagter Aha-Momente, sondern bleibe auch regelmäßig an ganz alltäglichen Dingen in Romanen hängen und denke mir: “Ach wie schön, guck an, musste mal googlen.” Und da interessieren mich weniger die Dinge, die man zur Allgemeinbildung zählen würde, sondern wirklich völlig unnützer Kram, dessen maximaler Nutzen darin besteht, anderen Leuten unnützen Kram erzählen zu können.