Miss Marples Krimitipps im Juni

Banner Miss Marples Krimitipps

In ihrer Kolumne »Miss Marples Krimitipps« schreibt die Buchhändlerin Cornelia Hüppe einmal im Monat ihre aktuellen Krimi-Empfehlungen nieder, erzählt, welche Autoren sie begeistert, welche Geschichten sie fasziniert haben.

Dieses Mal mit dabei: Henrik Siebold und Ian Rankin.


Buchcover Inspektor Takeda und die Toten von Altona von Henrik Siebold
© Aufbau Verlag

Henrik Siebold – Inspektor Takeda und die Toten von Altona

Endlich wieder ein überzeugendes Krimidebüt und der Auftakt einer neuen Krimiserie … So hoffe ich! Mit diesem Buch widerfuhr mir wieder jener Moment, den ich so liebe. Leseexemplar aus dem Umschlag geholt, denke mir gelangweilt, ich schau mal kurz rein … ja und dann setze ich mich in den Sessel und lese und lese und lese.

So wie in diesem Fall, die Geschichte spielt in Hamburg, Inspektor Takeda kommt im Rahmen eines japanischen Austauschprogramms zwei Jahre nach Hamburg. Er ist geschieden, Raucher, bindet seine langen Haare zu einem Zopf, spricht gut Deutsch und spielt Saxofon. Er soll die Kommissarin Claudia Harms in ihrer Arbeit unterstützen, die von dem japanischen Besuch überhaupt nicht begeistert ist. Kaum ist Takeda in Hamburg, passiert auch ein Mordfall, ein Buchhändlerehepaar wird ermordet in deren Wohnung aufgefunden, ist es Selbstmord oder doch Mord? Takeda hat seine eigene und sehr spezielle Art zu ermitteln und letztendlich wird der Fall vor allem durch ihn gelöst.

Warum gefiel mir das Buch so gut? Es ist einfach so unaufgeregt, eher leiser erzählt, wunderbare Figurenbeschreibungen, der interessante japanische Kommissar, die Sichtweise der Japaner auf die Deutschen, aber auch umgekehrt. Es zahlt sich aus, dass der Autor viele Jahre in Japan gelebt hat, sehr sensibel seine Darstellungen. Freue mich über diese Neuentdeckung!

Henrik Siebold – Inspektor Takeda und die Toten von Altona | erschienen im Aufbau Verlag | Euro 9,99

 

Buchcover Das Gesetz des Sterbens von Ian Rankin
© Manhattan Verlag

Ian Rankin – Das Gesetz des Sterbens

Ja, Rebus und Rankin, nur diese beiden gehen und diese Verbindung werde ich immer lesen. Ich gebe zu, der 20. Fall ist nicht der stärkste Band der Reihe, doch es ist gute Krimikost und genau das ist für mich die Kunst und die beherrscht Rankin im Gegensatz zu vielen anderen Autoren. Denn er kann wirklich Polizeiromane schreiben, so wie Connelly mit seinem Harry Bosch oder der britische Autor Mark Peterson.

In den Kriminalromanen von Rankin steht immer die Polizeiarbeit im Fokus und trotzdem schafft er es, auch die beteiligten Personen dem Leser so nahe zu bringen, als würde er sie seit Jahren persönlich kennen.

Seit vielen Jahren begleite ich John Rebus und seine Kollegin Siobhan Clarke. In dem neuen Fall wird ein Edinburgher Anwalt angeblich von Einbrechern ermordet, doch man findet bei dem Ermordeten folgende Botschaft: „Ich bring dich um für das, was du getan hast.“ und genau diese Botschaft erhielt auch Edinburghs Unterweltgröße Big Ger Cafferty, bevor auf ihn geschossen wurde. Siobhan weiß bei den Ermittlungen nicht weiter und Rebus kann es natürlich wieder nicht lassen und unterstützt sie bei den Ermittlungen.

Noch ein Satz zur Übersetzung. Seit einiger Zeit übersetzt Conny Lösch die Romane von Rankin, diese großartige Übersetzerin tut den Übersetzungen sehr gut, denn sie gibt den Zungenschlag Rankins wunderbar wieder!

Ian Rankin – Das Gesetz des Sterbens | erschienen im Manhattan Verlag | Euro 19,99

 

© Texte verfasst von Cornelia Hüppe


Schaufensterfront Buchhandlung Miss Marple

Die Autorin dieser Kolumne:

Cornelia Hüppe ist die Inhaberin der Berliner Krimibuchhandlung »Miss Marple«. Sie hat nach ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin BWL studiert, 8 Jahre in dem neuen Beruf gearbeitet und fand es ganz scheußlich. Sie wollte »back to the roots« und eröffnete 2002 die »Miss Marple«.

www.krimi-marple.de

 

2 Kommentare zu “Miss Marples Krimitipps im Juni

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert